Freitag, 3. September 2010


Nur einige hundert Meter Luftlinie liegen zwischen dem Empfangsgebäude des ehemaligen Hauptbahnhofs und dem Colonia-Haus an der Friedrich-Ebert-Straße.

Die Gebäude stehen sinnbildlich für den Wandel Kassels in den vergangenen fünfzehn Jahren. Auf der einen Seite: Der neue Kulturbahnhof, als Standort der lokalen Kulturszene mit seinem positiven Impuls auf die Entwicklung des Bahnhofsquartiers. Auf der anderen Seite spiegelt das Colonia-Haus den schleichenden Niedergang der einst lebendigen, von Einzelhandelsgeschäften geprägten Friedrich-Ebert-Straße wider.

Das in den 1970er Jahren gebaute Colonia-Haus gehört zu den Gebäuden in Kassel, die - wenn es um die Bewertung ihrer ästhetischen und stadträumlichen Qualitäten geht - nur einen kleinen Kreis von Fürsprechern besitzen.

Es hat nicht den Charme und die feine Materialität vieler Gebäude aus den 50er Jahren. Zusammen mit den „Hochhäusern“ der Brandkasse am Bahnhof und der EAM an der Treppenstraße ist es jedoch auch heute noch ein wichtiger Orientierungspunkt der wieder aufgebauten Innenstadt.

Eine neue Nutzung, die den „toten Kasten“ zu neuem Leben und ungeahnter urbaner Ausstrahlungskraft verhelfen könnte, wäre ein echter Impuls für die Entwicklung der Friedrich-Ebert-Straße.

Dass sich eine positive Entwicklung nicht an allen Stellen gleichzeitig vollzieht, dafür steht das 1956 errichtete Empfangsgebäude des ehemaligen Hauptbahnhofes. Während sich der Bahnhof mit neuen Nutzungen füllt, der Vorplatz neu gestaltet ist und sich das Quartier entwickelt, wartet die Fassade auf eine dringend notwendige Frischzellenkur.

Wird ein Gebäude durch eine lebendige Nutzung schöner?

Würdest du gern im 8. Obergeschoss mit Blick über Kassel wohnen,

arbeiten... oder mit deinem Besuch aus Bebra dort im Restaurant zu Mittag essen?

Was denkst du darüber?

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